Tag 78-80. Mirë se vini në Shqipëri

Veröffentlicht am 12. November 2025 um 20:10

Tag 78 

 

Die ganze Nacht hat es geregnet.  Der Abschied von Griechenland viel mir so nicht schwer. 

Bevor ich zu der in ca. 25km Entfernung liegenden Grenze fahre, tanke ich Wasser und decke mich in einem Supermarkt mit Olivenöl und Ouzo ein. Nicht nur für mich sondern auch als Geschenk. Meine lieben Nachbarn kümmern sich schon seit Ende August um meine Wohnung, da muss ich mich bedanken. Danke, falls Ihr mitlest. 

Tanken muss ich auch noch, über Qualität des Diesel in Albanien habe ich im Internetz viel wiedersprüchliches gelesen. Also habe ich mir natürlich ein (vor) Urteil gebildet. Realität ist, dass der Liter Diesel   ca. 1,80 € kostet, 30 Cent mehr als in Griechenland und 80 Cent mehr als in Georgien. Clever wie ich bin,  habe ich mir in Georgien meine beiden Ersatzkanister a 20 Liter gefüllt. 

Bis zur Grenze sind es ca. 25 Mautfreie Autobahnkilomter. 

Ich hatte von Reisenden unterwegs gehört, dass die Abfertigung teilweise bis zu drei Stunden an der Grenze dauert. 

Ich hatte Glück, es war wenig Verkehr und nach ca. 30min war alles erledigt. Das erste Mal dass an einer Grenze kein Zöllner in mein Reisemobil schauen wollte. 

Willkommen Albanien. 

Während ich an der Grenze gewartet haben, zählte ich die Länder die  ich auf dieser Reise bereits besucht habe. Albanien ist das 11te  Land. In Albanien war ich genau vor 11 Jahren schon einmal. Mit meiner nagelneuen BMW damals. Einige hatten mich für verrückt erklärt, mit  so einem teuern Motorrad nach Albanien zu fahren. Damals war Albanien noch teilweise noch ein exotisches Reiseland gewesen. Und für uns (ich bin mit einem Freund gefahren) eine Überraschung. Ja Albanien ist das Armenhaus Europas, die Straßen waren in einer schlechten Qualität (teilweise Schotterpisten). Aber die Albaner sind Gastfreundlich und wir haben nie ein unsicheres  Gefühl gehabt. Und die Kriminellen, so sagte damals ein Albaner zu uns, leben jetzt in D. ;)

Auch wenn ich nur auf einer relativen kurzen Durchreise in Albanien bin, so bin ich gespannt was mich erwartet. 

Es regent, natürlich. Da die Randstreifen nicht befestigt sind bzw. viele Baustellen vorhanden sind, sind die Straßen verschmutzt. 

Abends muss ich die Scheiben putzen, ich kann kaum noch hinausschauen. 

Als ersten besorge ich mir die Landeswährung. Kreditkarten werden nicht nur in den großen Städten akzeptiert. Ich hebe 10 000 LEK ab. Umgerechnet 100 €. So viel wollte ich nicht tauschen, aber ich habe mich beim Kurs verrechnet. Mal sehen wie ich das Geld unter die Leute bringe. 

Ich habe mir vorgenommen Albanien nicht entlang der Küste zu queren sondern an der Grenze zu Mazedonien bzw. zum Kosovo. 

Mein erstes Ziel ist der Ohrid See. Der zweitgrößte See auf den Balkan und mit 290m der tiefste. Und Albanien "teilt" sich  den See mit Mazedonien. 

Auf der Halbinsel Lin finde ich etwas abgelegen einen schönen Stellplatz am Wasser. 

Da die Abfertigung an der Grenze schnell erfolgte und ich durch den Wechsel in die MEZ eine Stunde gewonnen habe und das Wetter sich beruhigt hat, laufe ich dem Strand in Richtung der Ortschaft Lin. Das Wasser ist klar, im Sommer zieht der See viele Touristen an. 

Lin ist ein kleines Fischerdorf mit vielen alten Häusern aber auch modernen Gästhäusern und Pension. Und das überrascht mich. Wie auch die vielen Restaurant und Kaffees, aber auch Campingplätze und Hotels an der Straße. Das hat es in dieser Vielfalt 2014 nicht gegeben. 

Es stehen auch viele Häuser leer. Ich habe mal gehört, dass in den 90er Jahren fast die Hälfte der Albaner das Land verlassen hat um im Ausland zu arbeiten. 

Selbsgemachte Konserven werden angeboten. Ich habe mir  frische  Hühnereier gekauft. 8 Stück für umgerechnet einen Euro. 

Nachdem ich fast zwei  Stunden unterwegs bin, laufe ich zurück. Das Wetter wird auch besser. Ab morgen soll wieder die Sonne scheinen.

Albanien, was macht das Land für viele so "exotisch". 

Bis Ende der 80er Jahre wurde das Land von Enver Hodscha regiert. Einer der schlimmsten aller kommunistischen  Diktatoren. Er hat das Land, noch schlimmer als Nordkorea, komplett abgeschottet. Auch gegenüber dem Ostblock. Private Autos waren verboten, aus diesem Grund war die Infrastruktur Ende der 80er eigentlich nicht vorhanden. Im ganzen Land wurden Bunker an den Straßen gebaut um das Land bei einem Angriff verteidigen zu können. Die Ausübung von Religionen war verboten. Heute gibt wieder überwiegend Christen und Moslems. Die beiden Religionen leben friedlich nebeneinander, mit der Ausübung der Religionen nimmt man es nicht so genau. Meine Reise durch Albanien wird mich  durch den Muslimischen Teil führen. 

 

Tag 79 

Das Wetter sieht heute wesentlich besser aus. 

Ich will weiter Richtung Norden fahren und von einem Pass habe ich einen schönen Blick auf den Ohrid See und die Halbinsel Lin. 

Im Gegensatz zu 2014 werden heute am Straßenrand viele Sachen angeboten.......

Dann fahre ich auf einer Nebenstrecke ein Stück der alten römischen Straße Via Egnita die die Adria mit dem Bosporus verbunden hat. Erbaut wurde die Straße  um 146 vor Christus und in Auftrag gegeben von Gnaeus Egnatius. 

Wahrscheinlich fahre ich noch auf dem alten Pfiaster. 

Ich sehe mir die alte Steinbrücke Uta a Kamares in der Shkumbin Schlucht an. Die stammt allerdings aus Osmanischer Zeit. 

Eine Autobahn wird bereits gebaut, dann gehören die alte Strecke auch der Vergangenheit an. 

Über das Shebenik-Jablanica Gebirge will ich entlang der Mazedonischen Grenze weiter Richtung Norden fahren. Dieses Gebirge gilt als unberührt und ist seit 2008 Nationalpark. 

Lt. meinem Offroad Reiseführer von 2025 sollen die ersten acht Kilometer asphaltiert sein. Dann folgen ca. 50km Schotterpiste. 

Entlang der Strecke sehe ich viele leere Häuser. Die Region ist mittlerweile dünn besiedelt. 

Ab hier sollte die Schotterpiste beginnen. 

Nix mehr Schotter, die Straße wurde mittlerweile durchgehend asphaltiert. 

Viele der Bunker aus der Zeit von Hodscha sind immer noch am Straßenrand zu sehen. 

In einem kleinen Kurstädtchen übernachte ich. 

Hier gibt es schwefelhaltige Quellen. Abends kommen noch Kurgäste um nach Kneipp durch das kalte Wasser zu tapsen. Wie gut das ich wieder gesund bin und mir das nicht antun muss.

Tag 80 

 

Es hat Nachts endlich mal nicht geregent, durch das Dachfenster sehe ich Nachts den Sternenhimmel. 

Aber es hat sich  abgekühlt. Es sind gerade mal 4 Grad plus. Bevor ich aufstehe starte ich per App die Heizung. 

Der Nebel verzieht sich,  die Sonne scheint und ich kann weiter Richtung Valbona fahren. 

Auf einer Passhöhe entdecke ich ein altes Partisanendenkmal aus dem 2. Weltkrieg. 

Der mit 2764m Höhe höchste Berg Albanien und Mazedoniens, der Mali i Korabit. 

Ich komme langsam voran, die Straßen sind eng und kurvig. Für die knapp 60km bis Kukes brauche ich ca. 2 Stunden. Gut, dass ich Zeit habe. 

Nach Kukes geht es weiter nach Nordalbanien......

Das Pferd ist in Nordalbanien heute immer noch ein Fortbewegungsmittel.......

Die Landschaft wird immer karger, die meisten Hauser sind verlassen. Fast kein Autoverkehr mehr.......ich komme mir einsam vor. Und die Straße wird immer schmaler. 

An einem Fluss finde ich eine ebene Fläche zum übernachrten. Ein spannender Tag geht zu Ende. 

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