Tag 70-71
Obwohl ich direkt neben einer Hauptstrasse am Hafen übernachtet habe, konnte ich gut schlafen. Ich war, nachdem ich meinen Reisebericht geschrieben hatte, noch am Hafen gewesen und habe den vielen Anglern zugeschaut. Gut beim Angeln passiert nicht allzuviel. Aber ich wollte einfach nur die Ägäis genießen. Und Meeresluft macht mich müde, wahrscheinlich konnte ich deswegen gut schlafen.
Ich bin früh schon kurz nach 07:00 Uhr gestartet bevor der Verkehr in der Millionstadt Izmir beginnt. Auch wenn Sonntag ist habe ich keine Lust auf Stau.
Ich fahre fast eine Stunde auf der Stadtautobahn erst durch das moderne Izmir und dann an den Vororten aus der Stadt. Die sehr zersiedelt ist, aber der Verkehr hält sich in Grenzen.
Das Ziel für den heutigen Tag sollte die alte Stadt Pergamon sein. Aber das Wetter soll die nächsten zwei Tage noch einmal schön sein und so verschiebe ich den Besuch von Pergamon und lande am "Atlantis Beach". Lt. Platon müsste Atlantis vor Pergamon entstanden sein. Aber keiner hat die Stadt bisher gefunden. Aber Pergamon.
Hier ist nichts mehr los, die Türken haben ihre Ferienhäuser verschlossen und sind abgereist. Es ein paar Fischer und Angler, mehr Leute treffe ich nicht. Am zweiten Tag lerne ich einen älteren Türken kennen der von 1971 - 2011 in Lichtenfels gearbeitet hat, ein echter Oberfranke also, und nun seinen Ruhestand hier in seiner Heimat verbringt. Interessante Lebensgeschichte, er bringt mit am Abend noch Oliven aus seinen eigenen Garten.
Ansonsten mache ich außer am Strand spazieren gehen, die Sonnenuntergänge genießen nichts. Ich wolle baden, aber mir war das Wasser zu kalt. Die Türkei haben bei 22. Grad bereists die Wintersachen an.
Am Abend kommen Familen zum Grillen an das Meer. Ich laufe meistens "zufällig" vorbei wenn es lecker richt und in 99,99 % werde ich eingeladen. All Inclusive Urlaub ;).
Tag 72
Heute stehen die Ruinen von Pergamon und die Stadt Bergamo auf dem Programm.
Schon wieder Ruinen?
Ja.
Pergamon muss sein.
Ein alter Tempel, der sogenannte Pergamon Altar wurde Angang des 19. Jh. nach Berlin gebracht und im Museum für Völkerkunde aufgebaut, Nun hatten wir in der ehemaligen DDR nicht so optimale Möglichkeiten, (eigentlich keine) historische Stätten der Antike zu besichtigen und so war fast jeder DDR Bürger im genannten Museum. In dem noch viele andere Schätze ausgestellt sind.
Wer akuell das Museum besuchen will muss sich noch gedulden. Der Museumsbau wird rekonstruiert und wird erst ab ca. 2027 wieder geöffnet werden. Und da man weis dass in Berlin nicht schnell gebaut wird, ist zu bzweifeln dass das Museum 2027 fertig wird. Rekonstruiert wird das Museum bereits seit 2013! Gut dass die alten Griechen nicht so langsam waren.
Warum kommt so ein Altar nach Berlin.
Anfang des 19 Jh. haben verschiedene Reisende und Forscher, inspiriert auch Marco Polo, Reisen in die Türkei und nach Griechenland unternommen. Sie haben verschiedene alte Stätten entdeckt und konnten den damaligen Sultan überreden, dass das was sie finden mitnehmen können. Die Hälfte bekam der Sultan, der hat sich aber am Anfang nicht dafür interessiert hatte. Als er mitbekommen hatte, dass Kunstschätze gefunden wurden war es bereits zu spät. So hat Schliemann den ganzen Schatz von Troja außer Landes gebracht. Wissenschaftliche Ausgrabungen waren das nicht, es ging darum Trophäen zu erbeuten.
Seit vielen Jahren geht die Türkei mit Relikten aus der alten Zeit ganz anders um und es wurden auch viele Museen gebaut. Für mich gehören diese Raubfunde von damals wieder an den Fundort.
Pergamon dass ist hauptsächlich die alte Akropolis. Und wie es sich für eine Akropolis gehört, liegt die auf einem Berg.
Glücklicherweise hat eine kluger Kopf eine Seilbahn auf den Berg bauen lassen. Ich bin früh da und der einzige Touri. Die Seilbahn wird extra für mich Betrieb genommen. Die einfache Fahrt (ich laufe zurück) kostete 12 €, Parkgebühren 9 € und der Eintritt 15 €. Heftig aber lohnt sich.
Die Ruinen stammen aus verschiedenen Epochen, Angefangen vom 3 Jh. vor Christus bis in die Spätrömische Zeit. Eine riesige Anlage, auch mit einer schönen Aussicht,
Es erfolgen immer noch Ausgrabungen und Forschungen, vor allem wie damals gebaut wurde. Es hat vor 2500 Jahren bereits einige Ansätze gegeben Erbebensicher zu bauen. Indem man z.b. die Säulen auf Bleibplatten gesetzt hat.
Am beeindruckensten ist sicher die der Tempel der Akropolis. Bzw. das was davon übrig ist.
Hier wurde dem Gottvater Zeus gehuldigt. Da ich zu diesem Zeitpunkt ganz alleine war, kam ich ein Zwiegespräch mit Zeus ;).....
In Pergamon stand einer größten Bibliotheken der Antike, größer als die von Esphesus. Aber nicht so groß wie die von Ägypten in Alexandria. Damit das die größte bleibt, hat der Ägyptische König Ptolemaios den Export von Papyrus verboten. Der König von Pergamon Eumenes hat darauf hin, dass Pergament erfinden lassen. Pergament ist übrigens kein Papier sondern wird aus Tierhäuten hergestellt.
Genützt hat dass alles nichts. Der spätere Römische Kaiser, ich glaube es es war Hadrian, war der Ägyptischen Königen Cleopatra verfallen und hat ihr die gesamte Bibliothek geschenkt. Männer!
Wo die beiden Bäume stehen befand sich früher die Bibliothek.
Vom Berg sieht man zwei Teile des alten Viadukt der Wasserversorgung. In der Ebene wurde dass Wasser durch Tonrohre, auf dem Berg in einer aus Blei bestehende Hochdruckleitung gepumpt.
Ein Theater darf natürlich nicht fehlen. 10 000 Menschen passten hier rein. Die Neigung beträgt 40 Gradd. Auf Pergmanon sollen bis 40 000 Menschen gewohnt haben. Frauen, Kinder und Sklaven wurde nicht gezählt. So etwas kann heute Dank der Gleichstellungsbeauftragten nicht mehr passieren.
Hier soll der Pergamon Altar gestanden haben. Ein magischer Ort.
Im Griechischen wird ein Altar Tempel genannt, Warum das so ist weis ich nicht. Vielleicht können mir hier Geschichtslehrende weiterhelfen?
Ich genieße noch die schöne Aussicht......
Nach vier Stunden mache ich mich zu Fuß auf den Rückweg und entdecke diesen schönen Oldtimer....
Laufe durch die Altstadt, hier ist die Zeit stehengeblieben......
An einem kleinen türkischen Lokal kann ich nicht wiederstehen, Es richt lecker und was die Türken essen, sieht auch lecker aus.
Speisekarte, Deutsch, Englisch Fehlanzeige. Also ein Blick in die großen Pfannen, es gibt drei Gerichte zur Auswahl. Was ich bestelle weis ich nicht. Es soll ein regionales Gericht sein. Eine Art mit Hackfleisch gefüllte Kohlrolade oder Aubergine. Ich es weis, hat aber prima geschmeckt.....
Anschließend geht es weiter in Richtung Griechenland.
Als ich keine Lust mehr habe, biege ich in Richtung Meer ab und finde auch sofort einen schönen Platz zum übernachten. Der Vorteil wenn die Saison vorbei ist.
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