 
                    Tag 59
Nachts bei geöffneten das Meer zu hören ist einzigartig. Und früh gemeinsam mit der aufgehenden Sonne zu Frühstücken genauso (ist ja auch sonst keiner da). Nur das die Sonne schneller aufgeht als ich frühstücke.
Ich habe auch mehr Zeit wie Sonne, haben aber eines gemeinsam. Wir sind beide Richtung Westen unterwegs ;). Bei mir ist aber mehr Richtung Nordwesten.
Die "Morgenroutine" ist immer die gleiche. Irgendetwas gesundes zu essen, frisch gebrühter Kaffee. Dazu Online die Hersfelder Prawda, dann NTV, die Börsenkurse und den Goldpreise checken (beide letzte Punkte bereiten mir zurzeit viel Freude). Was ich früh nicht mehr prüfe, ist der Terminkalender. Wozu auch? Da steht bis Dezember nur ein Termin:
Urlaub!
Aber nun soll es weiter gehen. Es gibt noch viel zu sehen in der Türkei. Und mein Touristenvisum für die Türkei läuft ca. am 26.11.ab.
Ich muss durch die Großstadt Antalya, mir graut davor. Aber ich komme auf der Stadtautobahn besser durch als gedacht. Vormittag ist meistens nicht so viel Verkehr, das Leben erwacht erst am späten Vormittag.
Ich fahre ab Antalya nicht die Küstenstrasse sondern eine Nebenstrecke über das Taurus Gebirge. Und ich verlasse Zentralanatolien und komme jetzt in die Region Ägäis.
Ein Blick auf Antalya.
Die Straße geht innerhalb von 7km auf 1300m Höhe.
 
                     
                     
                     
                    Mit Chimära besuche ich heute den mystischsten Ort meiner Reise.
In der griechischen Mythologie war die Chimäre ein Ungeheuer, das den Kopf eines Löwen, den Körper einer Ziege und den Schwanz einer Schlange besaß. Sie soll in Lykien gewütet haben. Der antiken Überlieferung nach wurde das Untier vom Helden Bellerophon auf seinem geflügelten Pferd Pegasus getötet. Er besiegte die Chimäre, indem er einen Bleiklumpen mit seinem Speer in ihr Maul stieß, woraufhin die Flammen des Ungeheuers die Flamme auf dem Berg erzeugten.
Ich mache mich "Wanderfertig" und starte zu ca. 30min Wanderung den steilen Berg hinauf.
 
                    Und ich habe den richtigen Weg verfehlt. Keine 30min war ich unterwegs, gefühlt waren es drei Stunden, Ich einmal um den Berg gelaufen. Gut, dass ich genug Wasser dabei hatte.
Oben am Berg dann endlich das beindruckende Naturschauspiel. Aus Felsspalten schlagen Flammen.
 
                     
                     
                     
                    Das Feuer entsteht durch Verbrennung von Gasen die Austreten. Die Zusammensetzung lässt sich nicht eindeutig bestimmen – offenbar wechselt sie ebenso wie Menge und Austrittsstellen in den vergangenen Jahrhunderten. 60% Methan, 30% Stickstoff und 10% Sauerstofff.
Die Feuer lodern schon seit 2500 Jahren und dienten in der Antike den Seefahrern als Orientierung.
Wenn hier schon seit 2500 Jahren Methan ausströmt, dann wäre ja im Sinne der Grünen "Klimawandel Ideologie" hier der Beginn des Klimawandel.
Aber die Spurengase wie Methan, Kohlenstoffdioxid, Argon machen in der Atmosphäre gerade mal 0,1% aus. Und ob sich der Anteil tatsächlich verändert, dafür gibt's keine Evidenz. Zuverlässige Messungen gibt es erst seit einigen Jahrzehnten. Alles andere beruht auf Annahmen, Vermuten und es könnte ja sein.
Ich denke lieber nicht mehr darüber nach, ich versteht dass alles nicht.
Auf jeden Fall waren hier keine "Klimaaktivisten" zu sehen.
Eindrucksvoll ist der Ort und ein kleiner Touristenmagnet. Viele Besucher nutzen die Flammen um etwas am Stock zu grillen.
Ich hatte nichts mit. Leider. Und mich hat auch niemand eingeladen. Obwohl ich ein hungriges Gesicht gemacht habe,
Einige Ruinen aus lykicher Zeit waren auch noch zu sehen.
 
                     
                     
                    Der Weg zurück dauerte tatsächlich nur 30min. Das zeigt es ist wichtig, dass man nicht vom rechten Weg abkommenden sollte. Habe ich eben rechten Weg geschrieben? Böses Wortspiel ;).
Ich fahre nach Çıralı, der Ort liegt unmittelbar neben dem brennenden Berg. Ein Touristenort, aber es gibt keine Hotelburgen. Der Ort hat sich dem Ökotourismus verschrieben, Hier gibt es nur Holzbungalows und ganz kleine Hotels. Und einen schönen Strand. An diesem Strand legt die Meeres Schildkröte Caretta Caretta Ihre Eier ab. Der Strand darf ab 20 Uhr nicht betreten werden. Der WWF betreut den Ort. Wenn Pauschaltourismus in die Türkei. Dann hierher fahren.
Zufällig finde ich neben Türkischen Camper ein schönes Plätzchen an einer kleinen Werft. Schön auch deswegen, weil ich später von meinen Nachbarn zum Grillen eingeladen wurde. Ich habe dafür meinen Raki gespendet.
 
                     
                     
                    Tag 60
Ich stehe früh auf und genieße den Sonnenaufgang.
 
                    Besuch habe ich auch bekommen.
 
                     
                    Ich fahre heute an den Küste entlang nach Pattara.
Erstaunlich wenig Verkehr auf der Küstenstrasse. Die Saison ist vorbei. Die Sonne scheint heute nur spordisch. Aber mit 26 Grad ist es angenehm warm.
 
                     
                     
                    Patara war in der Lykischen Zeit der wichtigste Hafen Lykiens. Gegründet vor ca. 2500 Jahren lag Patara damals direkt am Meer. Heute liegt Patara einige Kilometer vom Meer entfernt, der Meeresspiegel ist seitdem um mehrere Meter gesunken.
Soll der Meeresspiegel nicht steigen. Egal ich denke jetzt nicht darüber nach.
Bekannt war attara wegen dem Orakel von Apollon. Vergleichbar mit dem bekannten Orakel von Delphi.
Und in "jüngster" Zeit soll auch der Apostel Paulus hier gewesen sein. Der dann später in Rom ein jähes Ende gefunden hat.
Am Eingang zu Patara steht der Mettius-Modestus-Bogen. Mit drei Durchgängen.
Hier und wie auf dem gesamten großen Gelände sind die Archäologen immer noch am Arbeiten.
Wieder entdeckt wurde Patara erst Ende des 18 Jh. Die Ausgrabungen haben aber erst 1988 begonnen.
 
                     
                     
                    Das alte Theater, zuerst war für 4000 Menschen Platz.
 
                     
                    Oben auf den Rängen befindet sich ein kleiner Tempel. Warum ist unklar.
 
                     
                    Ein riesiges Gelände. Ich habe fast vier Stunden gebraucht. Hafen = Logistik pur. Und das vor über 2500 Jahren.
Wenn das mehr interessiert, den kann ich einen Besuch von Ostia Antika bei Rom empfehlen. Hier hatten die alten Römer ihren Hafen. Der Hafen ist mittlerweile 20km vom Meer entfernt.
 
                    Der aufmerksame Besucher (ich) entdeckt viele Details.
 
                     
                     
                     
                     
                    Die in der Nähe liegenden Sanddünen von Patara habe ich auch noch besucht. Imposantes Naturschauspiel, viele Touristen. Auch Gleitschirmflieger aus Deutschland. Aber richtiges fliegen war wegen dem Wind nicht möglich.
Bei guter Sicht soll man Rhodos sehen, aber die Sicht war heute nicht gut.
 
                     
                     
                     
                    In dem Ort sind einige schöne kleine Geschäfte, hier gibt es keinen Müll aus Asien den man überall bekommt. Eher Sachen für Rares für Bares.
 
                     
                     
                     
                    Ich esse in Pattara noch in einer kleinen türkische Gasthaus Menhan, lecker. hoffentlich akzeptiert das Essen mein Darm. Und werde hier übernachten.
 
                     
                                
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