 
                    Tag 52 - Tag 53
Ich hatte es am Vorabend nicht mehr bis an Meer geschafft. In einem kleine Ort habe ich neben einen Sportplatz einen Stellplatz gefunden. Die "Dorfjugend" hatte mich noch begrüßt und nach einem kurzen Small Talk habe ich mich schlafen gelegt. Ich war müde.
Am nächsten Morgen bin ich früh Richtung Meer gefahren und habe schnell einen schönen Platz an einem endlos leeren Stand (Golf von Iskenderum) nahe an der Grenze nach Syrien gefunden. Leer weil bewölkt. Die Wolken haben sich schnell verzogen und ich habe in Ruhe am Strand das Frühstück nachgeholt-.. Später bin ich noch in dem klaren und angenehmen waren Wasser baden gegangen.
 
                     
                    Mehr habe ich den Tag nicht gemacht. Außer den Sonnenuntergang zu genießen. Ich habe noch lange draußen gesessen, Meeresrauschen und Sternenhimmel genossen. Was habe ich für ein Glück.
 
                     
                    Tag 53
Den Vormittag habe ich gebraucht um mal wieder richtig das Wohnmobil innen zu reinigen, Wäsche sortieren usw.
 
                    
Da ich möglichst kein helles Brot essen soll stand heute wieder Brotbacken auf dem Programm.
Dazu verwende ich eine Vollkorn Backmischung (aus D.) ein Liter Wasser, etwas Oliven Öl und Nüsse.
 
                    Das ganze wird mit dem Mixer geknetet.....
 
                    Den Teig habe ich zwei Stunden ziehen lassen. Dann kommt er in diese Form. Mit dem geschlossenen Deckel auf den Außengrill ist es dann so eine Art Heißluftofen.
 
                    Während auf dem Außengrill das Brot gebacken wird kommt
etwas Wind auf. Da kein Windschutz am Grill vorhanden ist, baue ich schnell einen Windschutz. Ja wir Ossis finden für jedes Problem eine Lösung. ;)
 
                     
                    Nach 1,5 Stunden backen war das leckere Brot fertig.
 
                    Den Rest des Tage verbringe ich bei herrlichen Wetter mit lesen, Baden. Ab und zu führen Hirten Schafe, Kühe und Ziegen vorbei.
Hier an der Küste ist es noch ursprünglich. Anders als an der Ägäis wo alles zu betoniert ist und die All Inclusive Urlauber in den Anlagen bleiben und nichts von dem Land und von den Leuten erfahren.
 
                     
                    Ich hatte am Vortag Hähnchenleber bei Migros gekauft. Leber mit gerösteten Zwiebeln und selbstgemachten Kartoffelbrei in einer Wohmobilkücke eine Herausforderung. Aber ich habe es hinbekommen und es hat lecker geschmeckt.
 
                    Abends trifft noch eine Reisebekanntschaft aus Armenien ein. Die beiden hatten eine Ausszeit genommen und sind mit Ihren Vito seit 6 Monaten unterwegs, Müssen jetzt aber wieder nach Hause. Nette Leute, wir diskutieren über Gott und Welt bis es zu kalt wird.
Die beiden sind Wildwasserfahrer, dafür gibt es in der Türkei viele Möglichkeiten.
 
                    Tag 54, Sonntag.
Lt. Wetterprognose soll es heute für einen Tag regnen und dann soll wieder die Sonne scheinen. Egal, ich wollte sowieso weiterfahren.
Ich verabschiede mich von meinen Nachbarn, vielleicht begegnen wir uns noch einmal.
 
                     
                    Ich fahre auf Nebenstrecken über die Dörfer. Aktuell werden die Zitronen geerntet und auch am Sonntag wird gearbeitet!
In Deutschland wollen die Gewerkschaften die vier Tage Woche einführen. Sollen Sie ruhig machen, gemeinsam mit den Grünen ruinieren die so unsere Wirtschaft komplett. Aber wir wären dann Klimaneutral.
Was aber überhaupt keine Auswirkungen auf das Weltklima hätte.
 
                     
                    Ich entdecke auch viel Bambus, dann müsste es doch auch Pandabären in der Türkei geben?
 
                    Und Bananenstauden entdecke ich auch.
 
                    Und ich schaue in eine Bäckerei. Ich habe mein Brot am Vortag anderes gebacken :)
 
                    Die Millionenstadt Adana umgehe ich über Nebenstraßen......
 
                    Das Wetter wird besser, es geht weiter in Richtung Vars Viadukt.
 
                     
                    Dann habe ich mein Ziel, das Vars Viadukt erreicht.
Die Brücke wurde 1912 von einem Deutschen Ingineur geplant und wurde vom Baukonzern P. Holzmann gebaut. Zunächst wundert mich, dass wir mal Brücken bauen konnten die länger als 100 Jahre halten. Heute ist das anders.
Und wieso bauen wir in der Tütkei Brücken?
Ich habe die Erklärung einer Schautafel kopiert. Das es unter Kaiser Wilhelm II gute Beziehungen zur Türkei gegeben hat, war mir bekannt. Auch das seinerzeit die Berlin-Istanbul-Bagdad-Bahnlinie gebaut wurde auch.
Das Eisenbahnprojekt Berlin-Bagdad-Istanbul-Hedschas war ein Großprojekt, das die osmanischen Gebiete von einem Ende zum anderen durchqueren sollte. Die Deutsche Brücke, die Berlin-Bagdad-Hedschas-Eisenbahn, löste die Seidenstraße ab und wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von den Deutschen als wichtige Brücke zwischen West und Ost erbaut. 1888 wurde der Bau der Bagdadbahn durch einen Vertrag zwischen dem osmanischen Kaiser II. Abdulhamit Han und dem deutschen Kaiser II. Kaiser Wilhelm den Deutschen übertragen. Auf Anweisung von Kaiser II. Wilhelm sagte die Deutsche Bank, die Staatsbank Deutschlands, umgehend finanzielle Unterstützung zu. Philipp Holzmann, damals Europas größtes Bauunternehmen, baute Tunnel und Unterkünfte, Krup verlegte die Schienen und Siemens, eines der renommiertesten Unternehmen, lieferte Elektroinstallationen und Lokomotiven, um den Bau der Eisenbahnstrecke Istanbul-Bagdad-Hedschas abzuschließen. Im Rahmen des Projekts war der Bau eines Eisenbahnnetzes von Haydarpaşa nach Bagdad-Aleppo-Damaskus geplant. Ziel des Projekts war der Transport osmanischer Soldaten, Güter und Passagiere sowie der Zugang der Deutschen zu den benötigten Ölvorkommen. Der Bau der Eisenbahn im Taurusgebirge begann im 20. Jahrhundert. Zwischen 1905 und 1918 wurden in der Region Belemedik, dem damals wichtigsten und schwierigsten Durchgangspunkt und Hauptstützpunkt, Dutzende Tunnel, Brücken und das Varda-Viadukt errichtet. Zwischen Pozantı, Belemedik und Hacikırı wurden insgesamt 24 Tunnel gebaut. Der längste ist 3.784 Meter lang, der kürzeste 75 Meter.
Die Varda-Brücke, auch bekannt als „Deutsche Brücke“, ist ein historisches Denkmal und ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Die Deutsche Brücke ist eine gemauerte Brücke auf vier Hauptpfeilern. Die 172 Meter lange Brücke hat eine mittlere Pfeilerhöhe von 99 Metern. Die Brückenbeine bestehen aus Stahlkonsolen, die Außenverkleidung ist in Steinmauertechnik ausgeführt. Der Bau der Deutschen Brücke begann 1905, der der Eisenbahnbrücke wurde 1912 abgeschlossen. In jedem der vier Brückenbeine befinden sich separate Wartungsleitern, um die Wartung der Brückenbeine zu ermöglichen. Beim Bau dieser historischen Brücke, der sieben Jahre dauerte, kamen 21 Arbeiter und ein deutscher Ingenieur ums Leben.
Die Deutschen, die diesen schwierigen Abschnitt der Bagdad-Eisenbahnlinie nach jahrelanger Arbeit erfolgreich abschlossen, bauten auch die Varda-Brücke, die mit ihrer Länge von 172 Metern und ihrer Höhe von 99 Metern ein imposantes Erscheinungsbild besitzt, indem sie die beiden Enden eines steilen Tals verbindet, um den Transport zu erleichtern. Rund um die Deutsche Brücke verlaufen heute zwei Tunnel, die für den Fahrzeugtransport genutzt werden, und es sind auch noch ungenutzte Brückenbeine zu finden. Vor dem Bau der Varda-Brücke wurde eine alte Straße genutzt, deren U-Form für Züge ein hohes Risiko darstellte. Nach dem Bau der Deutschen Brücke, die eine direkte Durchfahrt durch das Tal ermöglichte, wurde diese alte Straße stillgelegt.
Die Varda-Brücke liegt 16 km von Karaisalı und 64 km von Adana entfernt. Varda, die wichtigste Brücke der Hedschas-Eisenbahnlinie, ersetzte die historische Seidenstraße, die Berlin mit Bagdad verband.
Die Brücke wurde als Kulisse in dem James Bond Film "Skyfall" verwendet. Davon habe ich keine Ahnung, ich habe noch nie einen James Bond Film gesehen. Wenn ich einen guten Agenten Film sehen will, dann schaue ich mir die alten Klassiker "Das unsichtbare Visier" mit Armin Müller-Stahl an.
 
                    Ursprünglich wollte ich an der Brücke übernachten. Aber es war so ein Sturm gegeben, dass ich weiterfahre. Bei Dunkelheit. Mit dem Ergebnis, dass ich mich komplett verfahren hatte und mit einmal wieder am Meer war. Egal, gegen 23 Uhr finde ich einen Platz zum übernachten und schlafe sofort ein.
Tag 55
Ich stehe gegen 7 Uhr auf und freue mich dass die Sonne wieder scheint und es nicht mehr regnet. Heute soll es in die Hochebene von Konya gehen. Über einen Pass mit 2400m Höhe.
 
                     
                     
                     
                    Auf der Passhöhe denke bei einem Blick auf die Instrumente, dass die Temperaturanzeige defekt ist. Nein war sie nicht. Die Temperatur hat tatsächlich 4,5 Grand betragen. Vor zweit Tagen war ich noch im Meer schwimmen.......
 
                    Über einsame Nebenstrecken geht es weiter nach Klistra, meinem nächsten Ziel.
 
                     
                     
                    In Klistra finden sich in den Felsgeschlagene Höhlen in denen in vorchristlicher Zeit Menschen gewohnt haben.
 
                    Aber die Höhlen waren nicht der Grund warum hierher gefahren bin.
Hier treffe ich mit Silvana und Roland Steffen aus der Schweiz. Die beiden sind in Richtung Saudi Arabien und Jordanien unterwegs. Ich komme aus Armenien und hier kreuzen sich unsere Wege.
Die beiden fahren auch ein Rebel 4x4, daran bin ich nicht ganz "unschuldig".
Roland hat tolle Filme über Afrika gedreht und auch über seinen Rebel. Seinen YouTube Kanal ist wirklich Klasse.. Roland hat auch ein kleines Video über mich gedreht (Interview). Leider hatte ich nur einige Minuten Zeit zum reden. Und ich hätte so viel zu sagen gehabt.
Zum Abendbrot gäb es Schweizer Risotto und gegrilltes Hähnchenfleisch. Wir haben einen tollen Nachmittag miteinander verbracht. Die beiden sind ganz wunderbare Menschen.
 
                     
                     
                     
                    Ein RhönCamp Rebel treffen 10tausende Kilometer von zu Hause entfernt.
Ich weis natürlich, dass es von Klistra bis nach Deutschland keine Zehntausend Kilometer sind. Aber wir hatten in der letzten Regierung eine Grüne Außenministerin, deren Name mir entfallen ist. Die hat mal auf eine Konferenz in Ägypten gesagt: "hier 10tausende Kilometer von Deutschland entfernt.....". Das kommt davon wenn man in der Schule nicht aufpasst. Aber für ein "Kariere" bei den Grünen hat es dennoch gereicht. Ironiemodus aus.
Tag 56.
Ein Blick auf den Tacho verrät mir, dass ich seit dem Start im August schon Zehntausend Kilometer gefahren bin. Kommt mir gar nicht so viel vor.
Ich verabschiede mich schweren Herzen von Silvana und Roland. Den beiden wünsche ich eine tolle Reise. Evtl. schließe ich mich ab nächsten November den beiden auf der geplanten PanAmerica Tour an. Zuvor muss ich noch einiges klären. Ich wäre dann sicher über ein Jahr unterwegs.
 
                     
                    Ich fahre wieder Richtung Meer, mein Ziel sind die Göksu Wasserfälle.
Unterwegs komme ich wieder einmal an einem ausgetrockneten See vorbei. Die intensive Landwirtschaft mit ihrem extremen Wasserbedarf fordert ihren Tribut.
 
                    Ich fahre weiter über Nebenstrecken......
 
                     
                    Dei Göksu Wasserfälle habe ich zufällig entdeckt. Obwohl wunderschön und gut begehbar bin ich der einzige Tourist hier. Die Urlauber an der Küste bleiben anscheinend lieber in ihren Hotelburgen. Ist auch gut so.
 
                     
                     
                     
                     
                    Über Nebenstrecken geht weite nach Beyşehir. Hier plane ich zwei Nächte zu bleiben.
 
                     
                     
                    Ich finde einen schönen Platz am einen See. Zum Zentrum sind es nur wenige Meter.
 
                    Tag 57
Heute steht der Besuch der Eşrefoğlu Süleyman Bey Camii (Moschee) an. Die Moschee ist ein Zeugnis der seldschukischen Architektur und wurde 1299 fertiggestellt. Die Moschee ist ein Islamischer Sakralbau und besteht aus einer Holzhalle und einem Holzdach. Die Moschee ist ein Unesco Weltkulturerbe.
 
                    In der Halle stehen insgesamt 48 Hölzerne Pfeiler. Die sind alle noch Original.
 
                    In der Mitte ist ein erhöhter Gebetsbereich. Warum das so ist habe ich nicht rausbekommen.
 
                     
                     
                     
                     
                     
                     
                     
                     
                     
                     
                    Diese Becken wurde früher mit Wasser gefüllt. Ich vermute, dass hier Nymphen gebadet haben ;).
 
                    Vor einigen Jahren wurde beim Aufräumen alte Knüpfteppiche gefunden. Die Teppiche zählen zu ältesten analtoliischen Teppichen.
 
                    Beeindruckend sind die Fayencemosaiken die zu den schönsten den schönsten Beispielen der seldschukischen Gestaltungsweise islamischer Kermik zählen.
 
                     
                    Ich werde bestimmt auch einmal Unesco Weltkulturerbe. Wer schlägt mich der Unesco Kommission vor?
 
                    Um die Moschee kleine Läden für Touristen die überwiegen regionale Handarbeiten anbieten. Aber kaum Touristen, die Saison ist vorbei.
 
                    Sehenswert die Speermaiuer zum Regulieren des Sees. Wurde um 1912 von einem Deutschen gebaut. Aktuell gibt es am Ende des Sommer wenig zu regulieren. Im Frühjahr ist das sicher anders. Die Berge der Umgebung sind bis 3000m hoch und der Winter ist hier sehr schneereich.
 
                     
                    Die Stadt hat ansonsten typisch türkisches Leben zu bieten. Mir gefällt es hier.
 
                     
                     
                     
                     
                    Ich entdecke ein neues Leichtkraftrad von BMW. Wird wahrscheinlich ein Erlkönig sein mit dem hier Testfahrten unternommen werden.
 
                    Ich probiere es noch einmal mit türkische Essen. Wenn es wie die beiden letzten Male wieder "durchschlagenden" Erfolg hat, werde ich in der Türkei nicht mehr essen gehen.
 
                    Nachmittags setze ich mich an den See. Erst wollte ich nachdenken. Aber das lasse ich sein, ich habe in meinem Leben genug nachgedacht und genieße lieber die Sonne und mache einen kurzen Schönheitsschlaf.
 
                     
                     
                                
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