
Tag 50
Wow, ich bin schon 50 Tage unterwegs. Und ich habe noch keinen Tag bereut. Wenn ich zu Hause zu keine Verpflichtungen hätte, würde ich erst Ende Dezember nach Hause fahren. Das einzige was ich bereue, dass ich schon viel früher mein Leben geändert habe. Aber noch nicht zu spät.
Heute führt mich mein Weg zum nächsten Ziel noch einmal durch das alte Zweistromland zwichen Euphrat und Tigris. Bekannt als Messepotamien. Leider nur in den Türkischen Teil. Der Syrische und Irakische Teil kann zurzeit nicht besucht werden.
Messepotameien (altgriechisch) = zwischen den Flüssen.
Die Böden der Region sind durch die Sedimente des Euphrat und Tigris geprägt. Es gab eine lange Phase mit vielen Überschwemmungen, gefolgt von einer relativen trockenen Phase mit einer Erwärmung. Die Grünen nennen es "Klimawandel" ist aber nicht anders als ein üblicher Zyklus der Veränderung von Klimabedingungen. Wen das mehr interessiert, sollte sich mal mit den Milankovic Zyklen beschäftigten.
In Folgen entwickelte sich vor 10 000 Jahren die erste Kulturlandschaft. Die Wiege unsere Kultur. Es gab verschiedene Epochen und begann vor etwa 10 000 Jahren vor Chr. 7000 Jahre vor Christus wurde die Keramik erfunden. Die ersten Häuser wurden gebaut. Die Erfindung des Ziegelstein, Streitwagen (das Rad wurde erfunden), eine erste Rechtsordnung, Schriftzeichen fällt alles in die Epoche. Der Kreis wurde mit 360 Grad definiert, ein Maßsystem wurde eingeführt sowie die 7 Tage Woche. Auch wurde das erste Bier gebraut. Vorrausetzung für diese Entwicklung war ein entwickelter Ackerbau mit einem Bewässerungssystem. Und das zu einer Zweit als die Germanen noch auf den Bäumen gelebt haben.
Eine fazinierende Epoche, die nach 10 000 Jahren endete. Unkontrollierte Einwanderung (einfallende Nomaden) beendeten die Epoche. Die Geschichte lehrt uns, dass die Geschichte uns nichts lehrt.
Und wenn man die heute noch Fruchtbaren Täler sieht ist das einfach nur beeindruckend.



Heute wird viel Baumwolle, auch für den Export angebaut. Ich hatte das fälschlicherweise erst für Schlafmohn (der macht lustig) gehalten.


Dann die Ausgrabungen von Göbelklitepe. Unescoweltkuturerbe.
Entdeckt wurden die Ausgrabungen von Göbelklitepe, auf Deutsch "Bauchiger Hügel" im Jahr 1963 von einer amerikanische Wissenschaftlerin. Es erfolge zunächst eine Einstufung als alter Muslimischer Friedhof, damit waren Ausgrabungen Tabu. Erst 1994 entdeckte eine deutscher Wissenschaftler die Bedeutung der Fundstelle.
Die Funde reichen bis 10 000 Jahre vor Christus zurück und überraschen seinerzeit die Fachwelt. War man bisher davon ausgegangen, dass es damals nur Jäger und Sammler gabt. Und keine Orte mit Häusern in denen die Menschen gewohnt haben. Die Ausgrabungen sind immer noch nicht abgeschlossen. Mit Mitteln der EU wurden die bereist zugänglichen Ausgrabungen mit einem Dach ähnlich einem UFO eingehaust. Passt gut in die Landschaft.


Die Ausgrabungen könnten von oben betrachtet werden. Man kann die Grundrisse der runden Häuser erkennen und die Pfeiler die das Dach gehalten haben. Und an manchen Steinen sind Zeichnungen zu erkennen. Viele Touristen, überwiegend Türken und seltsamerweise keine Chinesen. Ich habe mir dennoch zwei Stunden Zeit für den Rundgang gelassen.




Ich passe gut zu den alten Ausgrabungen......obwohl ich deutlich jünger aussehe.....finde ich.
Die Zeit aus der Funde stammen, nennt man übrigens Präkeramische Neolithikum (siehe Überschrift).

Dann weiter nach Sanlıurfa .
Warum?
Sanlıurfa ist die fünftheiligste Stätte des Islam und ein bedeutender Wallfahrtsort, denn hier sollen Abraham (Ibrahim) und Ijob (Eyyub) gelebt haben. Entsprechend altorientalischer christlicher und später islamischer Tradition wurde Abraham hier geboren, seine vermutliche Geburtshöhle wird verehrt und ist eine wichtige Pilgerstätte. So wird Şanlıurfa auch mit der altestamentlichen Stadt Ur in Verbindung gebracht.
Abraham gilt als Urvater der Muslime, Christen und Israeliten (Juden). Ist schon spannend dass die drei Weltreligionen den gleichen Urvater haben. Und dennoch bekämpft man sich. Bis heute.
Als estes Besuc ich h die Geburtshöhle. Die Menschen müssen damals klein gewesen sein. Ich habe gerade so durchgepasst.




Eine zentrale Stätte des islamischen Wallfahrtsortes Şanlıurfa ist die Halil-Rahman-Moschee und der zum Komplex gehörende Teich des Abraham mit heiligen und unantastbaren Karpfen. Die Legende besagt, dass Gott Abraham, der auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte, errettete, indem er das Feuer in Wasser verwandelte und Glutbrocken zu Karpfen wurden.

Um die Moschee ist viel Trubel, die Leute haben Spaß. Egal welcher Religion sie angehören.





Wieder ein Vorurteil? Ich dachte immer typisch türkische Namen sind Celik oder Coban. Aber vielen heisen auch Messi oder Ronaldo. Das hätte ich nicht vermutet.

Viel Geschichte heute. zum Abendbrot brate ich mir eine Aubergine und mache einen Salat. Geht schnell, schmeckt und ist Gesund. Und das ganze runde ich mit einem Gerstensaft ab.

Tag 52.
Heute geht es noch einmal zu Euphrat. Der Euphrat wurde gestaut und dabei wurden mehrere Dörfer geflutet. Ein Teil des Dorfes kann man bei einer Bootsfahrt noch besichtigen, Ebenso wie eine Burg. Schöne Landschaft, sehr touristisch. Aber ich war früh da , es war noch ruhig. Leider spielt das Wetter nicht ganz so mit. Mehr als 25 Grad werden es heute nicht werden.







Heute ist mir die Gesundheit egal, ich esse türkisch. Was ich bestellt habe weis ich nicht, es was lecker.
Dafür fällt heute das Abendbrot aus. Denn ich fahre weiter Richtung in Meer und ich will am Strand eine gute Figur machen.
Wenn alles klappt werde ich mich die nächsten Tage mit Freunden aus Deutschland und der Schweiz treffen. Heute Nachmittag und morgen ist ein Fahrtag angesagt.


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