
Ursprünglich wollte ich heute den schönen Campingplatz verlassen und auch meine Reisebekanntschaften wollten in RIichtung Saudi Arabien weiterfahren. Wir verabschieden uns, machen ein Selfie und ich möchte losfahren.
Ich starte, will das Getriebe in Fahrstellung schalten und…….nix passiert. Der Gang lässt sich nicht einlegen. Dann erscheint die Meldung im Display „Schalten nicht möglich, Werkstatt aufsuchen“. Prima.
Spontan erhalte ich Untersrützung von meinen Reisebekanntschaften, die meine Freunde geworden sind, und wir versuchen den Fehler mittels Diagnose Modul zu finden und zu löschen. Wir finden tatsächlich schnell den Fehler, aber etliche Reset Versuche bleiben erfolglos.
Wir stellen fest, dass es in ca. 20km Entfernung in Eriwan eine Mercedes Niederlassung gibt. Wir fahren mit einem Sprinter von meinen Freunden nach Eriwan (besser als telefonieren) und treffen da auf Andranik. Er hat in Deutschland studiert und spricht besser Deutsch als ich.
Er kümmert sich sofort um uns, schnell wird klar das eine Diagnose nur in der Werkstatt erfolgen kann . D.h. mein Auto muss in die Werkstatt geschleppt werden.
Einen eigenen Abschleppwagen hat die Werkstatt nicht, Andranik verspricht für den nächsten Tag einen passenden Abschleppwagen zu finden.
Am frühen Abend bekomme ich die Nachricht, dass gegen 11 Uhr der Abschleppwagen eintrifft.
Der Abschleppwagen kann wegen einer engen Kurve auf dem engen Campingplatz nicht bis zu meinem Fahrzeug fahren. Und das Getriebe steht noch auf P. D.h. das Fahrzeug bewegt sich keinen Meter.
Die Kardanwelle muss hinten demontiert werden. Einer meiner Freunde besorgt in einer kleinen örtlichen Werkstatt den passenden Schlüssel. Die Kardanwelle ist schnell abgeklemmt und mit einem Gurt befestigt.
Am nächsten Morgen stellt sich das Problem, wie das Fahrzeug zur Einfahrt bekommen?
Mit Muskelkraft scheitern wir.

Spontan erklärt sich ein am Vorabend mit einem Rover angereister Overlander mich nach oben zu ziehen. Mir ist wegen der engen Kurve und der Steigung sowie ohne Servolenkung und Bremsen nicht ganz wohl dabei. Aber mit Schwung und viel Angstschweiß bei mir klappt es.


Die erst kurz vor der Reise angebrachten Bergeösen erwiesen sich als sehr hilfreich (danke Josef). Kann ich unbedingt empfehlen . RhönCamp bietet mittlerweile auch eine guteLösung an.

Der Abschleppwagen trifft pünktlich ein. Ein top Fahrzeug und Fahrer. Der Fahrer fährt sehr vorsichtig über die teilweise schlechten Straßen, für die 20km benötigt er über eine Stunde.
In Eriwan erwartet uns schon Andranik, das Fahrzeug wird sofort entladen und mit der Fehleranalyse wird begonnen.

Ein Problem könnte lt.Andranik sei, dass ein Ersatzteil nicht vorrätig ist und auch nicht schnell beschafft werden kann.Daher nehme ich zwischenzeitlich Kontakt zu RhönCamp auf damit das Ersatzteil in D. beschafft werden kann und per Luftfracht nach Eriwan gesendet werden kann. Kein Problem für RhönCamp, man lässt mich nicht „hängen“.
Ich bin Dank Andranik, der Top ausgestatteten modernen Werkstatt (ich habe noch nie so viele Maybach und G Kassen gesehen)und mit Rhön Camp im Hintergrund, sicher dass ich bald wieder fahren kann.
Am späten Nachmittag informiert mich Andranik, dass der Fehler gefunden wurde. Eine hydraulische Steuereinheit im Getriebe ist defekt. Und ein Ersatzteil ist im Lager. Am nächsten Tag wird repariert.
Ab sofort bin ich entspannt. Auch wenn die Reperatur nicht billig wird. Die Abschleppkosten wir der ADAC übernehmen. Die Reperaturkosten kann ich evtl. über die Garantieverlängerungen abrechnen
Warum bin ich entspannt und zufrieden?
Ich habe tolle neue Freunde unterwegs kennengelernt die mir geholfen haben und mich auch getröstet und wieder aufgebaut haben. Genau vor einem Jahr hatte ich meinen „Ausfall“. Ich habe bemerkt, dass ich in Stress Situationen immer noch nicht ganz fit bin. Genau wie vor einem Jahr, haben mich Freunde aufgefangen. Dafür bin ich allen dankbar.
Mache ich mir sorgen, was wenn so eine Panne in einer abgelegenen Region ohne Empfang passiert?
Nein. Wenn man so denkt kann man zu Hause auf dem Sofa liegen bleiben. Da passiert einem nichts. Mit Mercedes hat man weltweit ein gutes Service Netz das sicher ein Alleinstellungsmerkmal hat. Und wenn man dann auch noch so engagierte Leute wie Andranik trifft ist alles bestens. Ich werde weiterhin Fernreisen mit dem Fahrzeug unternehmen. Die nächste wird ab kommenden März mich nach Nordafrika führen.
Die Nacht habe ich in einem kleinen Hotel für 13 Euro inkl. iranischen Frühstück verbracht und warte nun das mein Fahrzeug fertig wird. Andranik hat mich eben informiert das gegen 17 Uhr das Auto fertig ist.
Mehr in meinem nächsten Bericht.

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