Tag 20 & 21, über Tschechien wieder zurück nach Deutschland

Veröffentlicht am 25. Mai 2025 um 19:16

Mein Urlaub geht langsam zu Ende. Obwohl ich aktuell keine beruflichen Verpflichtungen mehr habe, muss ich spätestens bis zum Wochenende zu Hause sein. Es gibt noch andere Verpflichtungen die ich erfüllen muss. 

Die beiden letzten Tage will ich dennoch genießen. 

Für heute steht das Unesco Weltkulturerbe Kloster oder Stift Melk an. Über Nebenstrecken fahre ich nach Melk und von weitem sieht man das Kloster schon dominierend über der Stadt......ein sehr deutliche Demonstration der Macht aus vergangenen Zeiten. Über das Barockkloster werden ich nichts weiter schreiben (kann man alles im Internetz nachlesen). Nur so viel. Ein Besuch lohnt sich trotz der Massen von Touristen. 

Auch die Altstadt von Melk ist ein Besuch wert. 

Kunst die mir gefällt.........

Ich kann allem wiederstehen, nur nicht der Versuchung......

Abschied von Melk, ein letzter Blick auf das Kloster und auf die Donau. Mir kommt in den Sinn das man die gesamte Donau abfahren müsste, von der Quelle bis in das Donaudelta am Schwarzen Meer. Die Donau fließt durch 10 Länder, spannend. 

Ich fahre durch das Waldviertel Richtung Tschechien. In einer "dunklen" Zeit wurde die Gegend mal der Ahnengau genannt. D.h. die Wurzeln der Familie Hiedler, später Hitler liegen hier. Nach der sowjetische Besetzung wurden viele Verwandte, unabhängig von einer Schuld in die Sowjetunion deportiert. Erst als die Sowjets 1955 aus Österreich abgezogen sind wurden sie freigelassen. Übrigens Österreich hat sich seinerzeit vertraglich verpflichtet keinen Militärbündnis anzuschließen.  Will aber keiner heute mehr wissen.,....

Und es regnet wieder. 

Die Grenze nach Tschechien ist schnell erreicht. Keine Kontrollen. Unmittelbar nach der Grenze Werbung für Zahnarztpraxen, Schönheits OP, Optiker usw. Vor 25 Jahren sah das hier anderes aus, da hatte ein anderes Gewerbe Vorrang. Gut das sich das geändert hat. 

Mein nächstes Ziel ist der Lipno Stausee. Hier war ich vor ca. 50 Jahren mit meinen Eltern zum Camping Urlaub schon einmal gewesen. Wo genau weis ich nicht mehr. 

Ich habe noch Erinnerung, dass das Westufer von DDR Deutschen nicht betreten werden durfte da es unmittelbar an der Grenze zu Österreich liegt. Und dass eines Morgens viele Tschechische Polizisten auf dem Campingplatz waren weil einer Familie vom Campingplatz die Flucht gelungen war. 

Der Lipno Stausee ist hervorragend touristisch erschlossen, Freistehen mit dem Wohnmobil ist verboten und wird auch außerhalb der Saison geahndet.

Ich fahre auf einen sehr schönen Campingplatz (Tipp) und zufällig steht ein nettes Pärchen mit einem Campervan aus Fulda neben mir. 

Ich genieße den Abend an dem See, es ist wunderbar  ruhig. Aber auch kalt. 

Am nachsten Morgen, es regnet natürlich breche ich nach einem gemütliche Frühstück gegen 9 Uhr. Es soll durch Böhmen Richtung Waidhaus bis zur Grenze heute gehen. Und  ich will zum Mittag Böhmische Knödel essen. 

Schöne Landschaften, kaum Verkehr. Ich fahre ausschließlich Nebenstrecken. 

Ich bin schneller als geplant am Grenzübergang. Hier gibt es den üblichen Plunder, viele Besucher sind nicht auf dem  Markt. Da ich nicht Rauche (Zigaretten sollen billig sein) und keine Asiatischen Figuren mag, komme ich mir verloren vor. Ich kaufe Kaffee und Pilsner Urquell, Tanke noch (25 Cent billiger als in D. der Liter) und das war es. 

Böhmische Knödel: Gibt es nicht. Beinah an jeder Ecke stand eine Döner Bude, Pizza Bäcker oder Asiate. Pech gehabt. 

An der Grenze nach Deutschland muss ich ca. 30min warten. Die von Herrn Dobrindt angekündigten Grenzkontrollen werden gewissenhaft durchgeführt. Wenn es hilft, dass wir eines Tages wieder Weihnachtsmärkte ohne Betonpoller haben dann sind die Kontrollen sicher richtig. Aber ich habe so meine Zweifel das es die richtigen Mittel sind. Schwieriges Thema......bin ja selbst Flüchtling gewesen (Wirtschaftsflüchtling, politisch wurde ich nicht verfolgt)......Und mich hat keine Mauer aufgehalten. 

Da es noch früher Nachmittag ist, beschließe ich bis Schondra zur Firma Rhön Camp zu fahren. Ich übernachte am Berghaus Rhön mit einem herrlichen Blick über die Rhön und auf die A7. 

Früh bei Rhön Camp wird das defekte Relais gewechselt. Leider passen die Anschlüsse nicht und müssen erst passend gemacht werden, aber der Elektriker hat das schnell gelöst. 

Während der Reparatur mache ich einen kurzen Plausch mit Mario Volklandt und wir laufen durch die Produktion. Dazu habe ich auf meiner Facebook Seite etwas geschrieben. Gegen 11 Uhr trete ich die letzten Kilometer nach Hause an. 

 

Ca. 21 Tage war ich unterwegs und bin nun wieder zu Hause 

 

Einige Daten für die Statistiker:

Gefahrene Kilometer: 4015 

Dieselverbrauch: 604, 05  Liter 

Dieselkosten: 869 € 

Verbrauch auf 100km: 14,5 Liter (den Tank habe ich zum Schluss noch nicht gefüllt) 

Tankvorgänge: 10 Stück 

Dieselpreis max.: 1,84 €/L

Dieslpreis min.: 1,17 €/L 

Campingplatzgebühren: ca. 60 € (3x auf CP übernachtet, Vietach habe nicht  mit einberechnet) 

Einkaufen, Restaurant, Geschenke, Eintritt: ca. 550 € 

Ordnungstrafen: 250 € 

Maut: noch keine Abrechnung erhalten. 

Defekte:

Trennrelais der 12V Anlaga Kabine, wurde überbrückt. 

Lager der Kolbenstange am Stabilisator der Hinterachse macht Geräusche, wird von DB im Rahmen der Garantieverlängerung gewechselt. 

AGR Venttil am Motor hat Fehlfunktionen (Motor ruckelt bei 1700 Umdrehungen). Bin mit DB am klären, ein bekanntes Problem bei den "alten" 6 Zyl. Motoren. Ich berichte. 

 

 

Fazit zu meiner Reise. Ich bin nicht nur nach Bosnien gefahren sondern zu mir selbst. 

Ich habe meine ursprüngliche Planung, nach Albanien weiterzufahren und evtl.  über  Italien (Fähre nach Brindisi) nach Hause zu fahren, fallen gelassen. 

Das mehr Zeit lassen hat mir gut getan, ich konnte vieles intensiver erleben und hatte auch den  den innerlichen Druck (den ich mir selbst gemacht habe)  der vorhergehende Reisennicht mehr.

Dadurch habe ich viel mehr interessante Menschen, die teils auch auf Reisen waren, kennengelernt. Und das hat mich bereichert. 

Ich hatte viel Zeit mehr für mich und wie ich schon geschrieben habe ich diese Zeit intensiver erlebt.

Ich muss mich glücklicherweise nicht mehr um Meinungen, "Firmenpolitik" oder Geld sorgen. Ich habe Jahrzehnte, teilweise in Führungspositionen mit viel Verantwortung gearbeitet. Den Druck habe ich heute nicht mehr. Das hat mehr an mir gezerrt als ich dachte. Viel persönliches ist in letzten Jahren auch auf der Strecke geblieben. 

Ich hatte mir  in der Vergangenheit viel Gedanken darüber gemacht, dass mehr Zeit hinter mir liegt als vor mir liegt. Und weil ich weniger davon habe, ist mir der Wert der Zeit bewusst geworden. 

Um das zu erkennen, hat mir mein Körper im letzten Jahr ein sehr deutliches Warnsignal gesendet. Und ich glaube ich habe es erkannt. Dennoch muss ich an meiner Gesundheit arbeiten. Ich habe in den letzten Jahren zu viel "Raubbau" an meinen Köper getrieben.

In  der Zukunft, auch wenn sie möglicherweise nur begrenzt ist, muss ich die Zeit bewusster nutzen.

Die Tür für ein neues Leben und Freiheit habe ich geöffnet. Der Weg ist ein neuer und er ist lang. Ich habe  es selbst in der Hand. 

 

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Kommentare

Markus
Vor 3 Tage

Danke für den schönen Reisebericht!
Und herzlichen Glückwunsch zur Einsicht, die v.a. im letzten Absatz deutlich herauszulesen ist.
Ich wünsche viele erlebnissreiche Reisen!
VG vom HRZ Markus