Tag 5 Una Nationalpark

Punkt 06:00 Uhr war die Nacht vorbei. Die Glocken der Kirche läutete mindestens 10min. Ich dachte erst ein neuer Pabst ist gewählt. Aber bestimmt nicht 06:00 Uhr, weißen Rauch habe ich auch nicht gesehen. 

Da übliche Prozedere am morgen, Frühstück mit Toast, Cappuccino. Dann Duschen. Da ich während der Fahrt ein Klappern von  der Kabine höre und nicht weis wo das herkommt habe ich unter anderem den Schrank im Bad ausgeräumt. Vielleicht sind die klappernden Haarspray Dosen die Ursache. 

Es regnete natürlich die ganze Nacht und auch bei der Abfahrt. Den geplanten Lost Places kann ich nicht anfahren, ich hatte im Internetz gelesen, dass die Zufahrt mittlerweile gesperrt ist. 

Die geplante Strecke werde ich wieder nicht schaffen, macht nix ich habe Zeit. 

Nach knapp einer Stunde war ich an der Grenze nach Bosnien-Herzegowina angekommen. Das EU Ausland ist erreicht, d.h. Kontrolle an der Grenze. Das ich aus Versehen an das falsche Kontrollhäuschen gefahren bin, hat der Polizist missmutig registriert und mit einer genauen Kontrolle meiner Heckgarage quittiert (ca. 30min). Ich bin entspannt geblieben.

EU Ausland das bedeutet kein EU Roaming (wie mehr dazu später) und kein Euro. Dafür gibt es aber die Mark, Konvertible . Der Kurs ist an den Euro gekoppelt. 1 Euro = 1,95 KM. Also Geldautomat in Bihac gesucht. Nicht so einfach, mein Handtelefon hatte noch kein Internetz Zugang. Bargeld benötigt man auf jeden Fall, kleinere Geschäfte akzeptieren keine Karten. 

Bihac, Banja Luka, diese Städte bringe ich mit dem Krieg auf den Balkan in den 90er Jahren in Verbindung.

Bosnien. Herzegowina ist überwiegend muslimisch geprägt…..die ersten Minarette tauchen auf. Dann wecken mich wenigstens keine Glocken früh. Freitags werde ich allerdings nicht in der Nähe einer Moschee übernachten. 

Als erster Stopp steht der Una Nationalpark an. Seit 2008 Nationalpark ist es einer der größten im Lande. Bären, Luchse und Wölfe leben hier. Hauptanziehungspunkt sind die vielen Wasserfälle der Flüsse Krka und Una……an diesen Flüssen fällt ständig irgendwo das Wasser. Der Park ist nicht so überlaufen wie die in der Nähe liegenden Plitvitcer Seen. 

Es gibt mehrere Zufahrten in den Park und nicht alle sind für PKW geeignet. Einen Jeep habe ich nicht aber…….

Einfach in den Park fahren geht nicht, ein netter Ranger gibt mir Tipps und gegen eine Gebühr von 6 Euro kann ich einfahren, Für die ca. 15km lange Piste zu den Strabcki Wasserfällen werde ich wegen der Regenfälle fast ein Stunde benötigen. Für die vielen Steigungen und Abfahrten war das Untersetzungsgetriebe hilfreich. 

Dann habe ich endlich die Wasserfälle erreicht. Eigentlich sind es mehrere hintereinander aus den das Wasser aus einer Höhe von bis zu 24 Metern fällt. 

Endlich Wasserfälle. Ich erinner mich noch mit Grauen an meine Wintertour in Norwegen als ich zu gefrorenen Wasserfällen gewandert bin. Fast Minus 20 Grad, Schnee. Gesehen habe ich nix, und dafür bin ich 4 Stunden durch den Schnee gelaufen. Da war meine Tour im Herbst zu den Trusetalern Wasserfälle nicht so schlimm. Die Wasserfälle waren abgestellt. 

Aber die Wasserfälle hier sind beeindruckend, ich bin fast 2 Stunden gelaufen……

Alles gut erschlossen, ganz wenig Touris…….im Sommer sieht das bestimmt  anders aus. 

Für die Aussichtsplattformen gibt es Begrenzungen……wenn da 10 Personen meiner Gewichtsklasse stehen fällt das alles zusammen. 

Ich fahre weiter nach  Martin Brod, da gibt es Waschmaschinen zu sehen. 

Die Brücke ist für 5 Tonnen ausgelegt, ich hatte meine Zweifel. Aber die hat gehalten. 

Dann entdecke ich einen schönen Platz an der Una. Ein Einheimischer sagt mir das ich hier ruhig übernachten kann. 

Fazit: Die Einwohner die ich bisher kennengelernt hatte,  sind alle sehr freudlich gewesen und fasst alle sprachen Deutsch.